Unbewusstes wirkt. Mal so, Mal so.
Dass das Unbewusste kein wirkungsfreies, theoretisches Abstraktum ist, sondern eine reale Herausforderung in den Unternehmen darstellt, zeigt sich sowohl bei Führungskräften als auch Mitarbeitern.
Unbewusstes kann an den alltäglichen „Fehlleistungen“ (Termin vergessen) und „komischen Haltungen“ (Misstrauen an unerwarteter Stelle), vor allem auch bei hochtourigem Nicht-Entscheiden (Kommt zu nichts, rennt von meeting zu meeting) mit zum Teil sehr negativen Folgen, abgelesen werden.
Das bedeutet, es ist mit erheblichen „Widerständen“ zu rechnen, soll das Unternehmen laufen und wachsen. Anders ausgedrückt: die Verkörperung der unternehmerischen Willensbildung verläuft nicht störungsfrei!
Der Arbeit des Seelischen vertrauen
Nun soll doch ein Eindruck deutlich und ausgesprochener Maßen nicht entstehen, nämlich, dass man „fies für Widderstände“ sein, sie vermeiden (Gesprächstechniken für Führungskräfte) oder unterlaufen (Hypnose) müsste. Ebenso zeigt sich das Unbewusste „segensreich“, sei es in der Kunst, der Wirtschaft oder Wissenschaft.
Die Widerstände, auf die wir treffen, wirken ja in sinnvoll hergestellten Gebilden des Hier und Jetzt. Da, wo es dem Eindruck nach „sinnlos“ zugeht, müssen Widerstände ihre Beweglichkeit verloren, sich „zementiert“, verkehrt haben.
Wo und wie sich Unbewusstes zeigt
Die Herausforderung des Unbewussten zeigt sich immer wieder in „problematischen“ Verhaltensmustern von Mitarbeitern oder Führungskräften, ganzen Unternehmens-Bereichen oder Teams.
Rätselhaftes, Widersprüchliches rückt in den Blick. Mangelnde Motivation trotz exorbitanter Bezahlung; Burn-out-Syndrom-Träger wie „Sand am Meer“ trotz aktiver Präventionsarbeit und gemäßigten Arbeitszeitgesetzen; ausbleibende Kreativität trotz der neuen Begegnungs-Kaffeeteria und der neulich angeschafften Iso-Rekrea-Regena-Kugel-Sessel.
Nicht zuletzt zeigt sich das Unbewusste auch auf der Ebene der häufig schwer greifbaren Atmosphäre am Arbeitsplatz, dem Betriebsklima und der Grundstimmung der Menschen, die das offensichtliche Verhalten nonverbal verpacken und das Erleben einer Situation wesentlich beeinflussen.
Gerade auf dieser Ebene entscheidet es sich jedoch, ob Vertrauen oder Misstrauen entsteht, ob Optimismus oder Negativität herrscht und ob Arbeit als sinnerfülltes Ausleben vitaler Kraft erlebt wird oder als ständige Kampfzone.
Hingucken oder Störungen eliminieren?
Was sich im Unternehmen völlig autonom nach den Gesetzmäßigkeiten des Unbewussten abspielt, wird dann meist mit den Mitteln des Bewusstseins bearbeitet – „Für Spass an de Freud‘ ist da kein Raum.
In einer zwar unbeabsichtigten aber faktischen Verwechslung beider Ebenen (bew./unbew.) geben sich Menschen dann die „Schuld“ für unbewusste Verhaltensweisen, oder versuchen das Irrationale zu rationalisieren.
Das Unbewusste kann per Definition niemals vom Bewussten erschlossen noch korrigiert werden. Eine fundamentale Erkenntnis, die uns dazu aufruft, das Wesen und Wirken des Unbewussten genauer zu untersuchen und dadurch profitabler zu nutzen.
Dazu braucht es anderer Auffassungs- und Verarbeitungsweisen, die wir mit der Morphologischen Psychologie anbieten. Also: lieber Hingucken und den Humor nicht verlieren!