Wie wird Entschiedenheit „praktiziert“?

Vieles von dem, was im Zuge von Veränderungs-Prozessen, und, in Folge von getroffenen Entscheidungen, umgesetzt werden muss, lässt sich nur sehr schwer tatsächlich führungsseitig durchsetzen. Das scheint Trend, Mode, ja, Kultur zu werden!

Man kann nicht Nicht-Entscheiden

Das Entscheidungentreffen und das Umsetzen der, sich aus den Entscheidungen ergebenden, Folgen, bleibt unausweichlich! Man kann nicht Nicht-Entscheiden. Das Leben und das Business, folgen wir Theo Gromberg, geht doch „immer irgendwie weiter“.

Raus aus der Abstraktions-Idylle

Das Entscheidungentreffen und ein entschiedenes Handeln entheben der „Abstraktions-Idylle“ der „War Rooms“. Das Bild von Wirklichkeit, als wirkliche Wirklichkeit, als virtuelle Realität, soll realitätsnachahmende Vorspiegelung erfahren, nicht aber Umsetzung! Denn „Umsetzung“ bedeutet Schuldig-Werden an Möglichkeiten und, dass es schief gehen kann!

Nicht-Teilnahme an der Opfer-Olympiade

Entschiedenheit nach getroffener Entscheidung, das bedeutet Absage bei der aktuell ausgetragenen „Opfer-Olympiade“, bei der schon der Opferstatus zu moralischer Überlegenheit und Passivität gereicht. Entschiedenheit wirkt nicht hip, eher wie von gestern. Entschiedenheit zeigen, das ist etwas sehr Erwachsenes!

Entschiedenheit macht nicht beliebt

Wer sich entschieden zeigt, kann kaum je den heute so begehrten Status „als Führungskraft beliebt“ erreichen. „Kennen Sie den Unterschied von Beliebtheit und Wertschätzung? Beliebtheit ist die kleine, nuttige Cousine von Wertschätzung; es ist nicht einmal die Schwester!“* (Zitat aus dem Film „Birdman“; 2014; Regie: Gonzales Inarritu)

„Praktizierte Entschiedenheit“ durch „Aussöhnende Durchsetzung“

Was ist in einer solchen kulturellen Lage vornehme Aufgabe des Führens? Wie wird Entschiedenheit „praktiziert“, d. h. die „Aussöhnende Durchsetzung“ erfolgter Festlegungen, d. h. „Entscheidungen“, für die profitable Entwicklung des Unternehmens?

Entschiedenes Führen

Die „Aussöhnende Durchsetzung“, das ist nicht „Order and Command“ und schon gar nicht „Machtgehabe und Herum-Geschreie“!  Auch nicht „Autoritäres“ oder nur „Autoritatives Handeln“!

Im Folgenden einige Punkte, die eine veränderte Haltung beim Führen verdeutlichen sollen.

  • Freiwilligkeit des „Führens“ wie „Geführt-Werdens“ sicherstellen (anstatt auf Motivation zu hoffen)
  • Ernst-Nehmen des Mitarbeiters garantieren (anstatt Infantilisierung durch
    Game-ifizierung)
  • Zulassen eines gegenseitigen Führens in „Gemeinsamem Werk“, bei gleichzeitiger Weisungsklarheit (anstatt auf „Weißen Ritter“/ „Befehl“ zu setzen)
  • Konsequenzen benennen und hinnehmen (statt auf „Gottgleicheit“ zu setzen oder „Ambidextrie“ zu üben)
  • Dinge geführt, aber gemeinsam zu Ende bringen (statt auf „Besseres zu hoffen“ und immer wieder neu anfangen)
  • Förderung der Perspektiven-Brechung, s.u. (statt „Konflikt-Vermeidung“ und „Silo-Bildung“)