Führen zwischen „Maximaler Beweglichkeit und Maximaler Festlegung“

Maximale Beweglichkeit

Es ist unstrittig, dass sich unsere aktuelle Kultur als Globalisierungs-Kultur in einer „Alles-, Immer-, Überall-, Jederzeit-(Haben können/Haben wollen) Stimmung“ mit entsprechend Grenzen sprengenden Ansprüchen befindet. Beispiele dafür sind der Stau von Menschen am Mount Everest, die Abkopplung der Finanz- von der Realwirtschaft mit der Folge des Derivatehandels oder das Management-Skill Ambidextrie!

Wir haben die größtmögliche, nahezu gottgleiche Beweglichkeit und Flexibilität erreicht, haben wir doch zur Entscheidungsvorlage in der Regel beinahe unbegrenzt viele, vergleichbar gute Alternativen und stets lockt verführerisch bereits „das Bessere“.

„Wir sind gottgleiche >Alles-Bestimmer<! Wir können so an nichts schuldig werden!“4 Das ist sowas wie ein für uns alle gültiges, den Alltag ordnendes Bild, das aber eisberggleich wenigstens zu 6/7 unbewusst wirkt.

Maximale Festlegung

Was zeigt sich denn als die andere, die zweite Seite von „Beweglichkeit“ und „Flexibilität“? Die aktuelle Virus-Lage führt vor Augen: Das „Bestimmt-Werden“, „die Festlegung“, der „unverrückbare Rahmen“, die „unumgängliche Wand“.

Kehrseiten, also „Bestimmt-Werden“ statt „Bestimmen“ oder „Fest-Legung auf Eines“ statt „Ambidextrie“ werden von so einer Kultur rausgedrängt, verdrängt, nur ungern wahrgenommen. Ein „Unbehagen“ wirkt trotzdem, denn, bereits der Volksmund weiß: „Jedes Ding hat zwei Seiten.“ Ja! Und ich möchte gerne hinzufügen, „ … die zusammenhängen!“.

Das unseren Unternehmens-Alltag ordnende Bild vom „gottgleichen Alles-Bestimmer“ muss demzufolge auch zwei-einheitlich sein. Das findet Zustimmung aus wissenschaftlich-tiefenpsychologischer Forschung und Erkenntnis heraus.

Aufgabe des Führens

Was ist in einer solchen kulturellen Lage vornehme Aufgabe des Führens? Ich meine, die „Aussöhnende Durchsetzung“ einmal erfolgter Festlegungen, das sind in der Regel „Entscheidungen“, für die profitable Entwicklung des Unternehmens.