Der Myers-Briggs-Typenindikator MBTI ®

Hier finden Sie zuerst Allgemeines und Grundsätzliches zum MBTI ®. Ebenso finden Sie das Vorgehen beim Einsatz des MBTI ® dargestellt. Daran schließt eine Darstellung der Anwendung des Myers-Briggs Type Indicator - MBTI®an, die der Morphologischen Psychologie entspringen.

Die Fragestellung

Der MBTI ® ist ein, übrigens von Mutter und Tochter, die beide keine Psychologen waren, entwickeltes Verfahren oder auch Instrument. Das Verfahren sollte im Zusammenleben und
-arbeiten der Menschen Ansatzpunkte liefern, die das „Miteinander“ erleichtern, vereinfachen und von „Grausamkeiten“ befreien.

Die Gegenstände des MBTI ®

Der MBTI ® hebt dazu heraus, wie Menschen bevorzugt wahrnehmen und entscheiden. Das Wahrnehmen zeigt, wie eine Sache aufgefasst und interpretiert wird. Das Entscheiden zeigt, wie die abschließende Ausrichtung auf eine von mehreren Handlungsmöglichkeiten vollzogen wird. Beide sind zentrale Stellhebel für erfolgreiches Handeln. Die Stellhebel weisen dabei jeweils unterschiedliche, aber in ihrer Typik gut erkennbare, Verhaltens-Präferenzen auf.

Die zu erzielenden Ergebnisse

Mit Hilfe des MBTI® entsteht ein „verbreitertes und vertieftes“ Bild eigener Kommunikations-, Wahrnehmungs- und Entscheidungsstrategien. In Folge kommt es zur Hebung bislang ungenutzter Potenziale bzw. zur Vergrößerung der Beweglichkeit und Formvielfalt seelischen Geschehens.

Die Einsatzgebiete des MBTI ®

Der MBTI® wird in der Hauptsache zur Persönlichkeitsentwicklung von Führungskräften, zur Teamentwicklung sowie im Rahmen von Verhandlungs- bzw. Vertriebsschulungen angewendet. Das Verfahren wurde von uns bereits in mehreren hundert Fällen erfolgreich eingesetzt.

Das Vorgehen bei Nutzung des MBTI ® in zwei Schritten

Im ersten Schritt füllt der Proband einen Fragebogen aus. Das Ergebnis der Auswertung ist der so genannte „Berichtete Typ“. Der „Berichtete Typ“ beschreibt die eigenen Wahrnehmungs- und Entscheidungspräferenzen anhand der Dimensionen des MBTI®.

Im zweiten Schritt nimmt der Teilnehmer im Zuge der MBTI ®-Schulung eine „Selbsteinschätzung“ bezüglich seiner Präferenzen beim Wahrnehmen und Entscheiden vor.

Der „berichtete Typ“ aus dem Fragebogen wird anschließend in einem ausführlichen Schulungsteil mit der „Selbsteinschätzung“ verglichen. Das geschieht, weil beim Ausfüllen des Fragenheftes mit sozialen Verzerrungen („Bias) des Ergebnisses zu rechnen ist, z. B. durch den Effekt „Soziale Erwünschtheit“ oder den Effekt, den ein unzureichend gereiftes Selbstbild auf die Beantwortung der Fragen hat.

Zur Korrektur solcher, möglicher Weise auftretenden, Sozialen Verzerrungen, wird auf Basis äußerst aufschlussreicher Übungen ein persönliches „Best Fit“-Präferenzen-Profil ermittelt.

Das Ergebnis des MBTI® ist die Kenntnis eigener Handlungspräferenzen und -muster. Man kann auch bereits hier im Vorgriff sagen, das Ergebnis ist die Kenntnis der eigenen Verhältnisse und das Können, die Verhältnisse der anderen durch Fragen, Bobachten und Beschreiben einzuschätzen und nutzbar anzuwenden.

 

Die Anwendung des MBTI® im Sinne der Morphologischen Psychologie

Das Seelische Geschehen als Gegenstand der Psychologie

Manche behaupten, um unseren Geschäftsalltag meistern zu können, überlassen wir viele Handlungsabläufe „dem Rückenmark“. Da wir aber Psychologen sind und keine Mediziner, nehmen wir für den Seelischen Gegenstand zwei gegenstands-angemessene Begriffe an Stelle des „Rückenmarks“.

Denn, wollen wir die Zusammenhänge des seelischen Geschehens wissenschaftlich erfassen und verstehen, brauchen wir dem Gegenstand angemessene Begriffe, Auffassungs- und Verarbeitungsweisen. Die Begriffe sind „Gestalt-Verwandlung“ und „Unbewusstes“.

Die Gestalt-Verwandlung

Sonntags „Frühstücken“, das Erleben einer „Fußball-Weltmeisterschaft“, das „Verkaufen“, die „Sales-Klausur“, das “Studium“, das „Mitarbeitergespräch“, das „Arbeiten in Unternehmen“ im Ganzen genommen, die „ Charakter- oder Persönlichkeits-Entwicklung“, aber auch das „Urlaub-Machen“, sind Gestalten in Bildung und Umbildung, in Verwandlung. Wir werden durch diese Gestalten in unserem alltäglichen Verhalten geformt und damit orientiert.

Das Unbewusste und Bewusste

Im Geschäftsalltag „versorgen“ sich Gestalten, also auch all die Formen unseres alltäglichen Zusammen-Arbeitens, mit einer gehörigen Portion von „Unbewusstem“, Bisschen auch vom Bewussten, aber wenig.

Das Unbewusste gibt es nicht >an und für sich<, nicht isoliert, wie es im Seelischen Ausdrucksleben nichts Isoliertes gibt; außer, man stellt es her.  Die Gestalten unseres Erlebens und Verhaltens entspringen in ihrer Form dynamischen Verhältnissen, darunter auch das Austausch - Verhältnis von „Bewusstem“ und „Unbewussten“.

Das Gleichnis „vom Tausendfüßler, der nachdenkt und überlegt, welches Bein als nächstes dran ist und dabei stürzt“

Würden wir tatsächlich alle unsere Handlungen „rational analysieren“ oder „bewusst vor Augen“ haben, käme das dem Gleichnis „vom Tausendfüßler, der sich fragt, welches Bein als nächstes dran ist und dabei stürzt“, gleich.

Denken hilft zwar, nützt aber nichts

Wir Handeln in vielen Situationen tausendfüßlergleich, vielleicht kann man sagen, so „bewusstseins-blind“ wie dabei schnell und sicher. Wir handeln, ohne „groß zu überlegen“. Für unser Überleben ist es wichtig und richtig, dass das so ist! Sonst hätten wir schon vor langer Zeit und bei der Durchführung unserer langwierigen, rational-bewussten Kalkulationen, etwa bei der Frage „Flüchten oder Kämpfen?“, als „Karnivoren- Futter“ Karriere gemacht. Man sieht, „Denken hilft zwar, nützt aber nichts“.

Stärken-Orientierung

An dieser Stelle springt der MBTI ® ein. Für den Menschen wichtige, überdauernde, teil-automatisierte und als „typisch“ zu beschreibende Verhaltensformen, menschliche Verhaltens-Präferenzen, werden beim MBTI ® ins Licht gerückt und behandelt. Sie werden in ihrem Können und als Lösungsbeitrag sichtbar gemacht. Dabei werden sie für das bisherige wie weitere Berufsleben ausdrücklich gewürdigt. Der MBTI ® fordert, dieser Logik folgend, zum konsequenten Arbeiten mit den eigenen Stärken auf.

Das Verfahren enthebt damit alle handelnden Personen der „Inferioren Position eines defizitären Führens“, das sich ständig an Abstraktionen und Idealen von „Führung“ abarbeitet, diese dabei aber immer verfehlt, verfehlen muss.

Spannungsvollen Verhältnisse

Die um das MBTI ®- Verfahren und MBTI ®- Material herum notwendig angesiedelten Diskussionen, Übungen und vertiefenden, wie klärenden tiefenpsychologischen Verfahren, machen allerdings sehr deutlich, dass sich unser aller Erleben und Verhalten in spannungsvollen Verhältnissen ausdrückt und organisiert. Damit werden „Verhältnisse“ zu einem Ansatzpunkt, eine systematischer Führungs-Psychologie zu betreiben.

Einführung in die Führungs-Psychologie und Menschenführung

Wenn man das mit dem Seelischen und seinen Verhältnissen eingeübt hat und nach ca. zwei Workshoptagen weiß, sehen und verstehen kann, kann man schon ‚ne Menge Psychologie.

Zu diesen Verhältnissen zählen u.a.:

  • Außen – Innen
  • Ganzes – Teil
  • Offen - Geschlossen
  • Springen – „Schritt für Schritt“ gehen (Philobathie – Oknophilie)
  • Eigen – Fremd
  • Festhalten - Loslassen
  • Mensch – Sache
  • Abschluss – Ablauf

Bei gekonnter, professioneller Anwendung des MBTI® entsteht, quasi automatisch und parallel zum offiziellen Wechsel-Kurs der Tagesordnung, eine Einführung in die Führungs-Psychologie und Menschenführung – statt Business Administration.

Wenn wir in Verhältnissen leben und führen, die für unser Überleben maßgeblich sind und die uns festlegen, dann müssen wir Menschen es also im „Dazwischen“ hinkriegen. So oder so.

Die Nutzen des MBTI®

Die Kenntnis der persönlichen Verhaltenspräferenzen und damit bewussterer Einsatz dieser Präferenzen

Die Kenntnis der Wirkung der eigenen Person auf Andere und damit verbesserte Möglichkeiten für erfolgreiche Kommunikation und Team-Führung

Die Kenntnis der eigenen „Achillesverse“ im Umgang mit Anderen, und damit wirkungsvollere Möglichkeiten, sich vor „Verletzungen“ zu schützen

Die Kenntnis des eigenen Verhaltens unter Stress und damit bessere Immunisierung gegenüber solchen Stressoren, die vom Kunden oder anderen Dritten gesetzt werden

Die Kenntnis bzw. Identifizierung von Verhaltenspräferenzen anderer Gesprächs- und Verhandlungspartner und damit einfachere Lösungsfindung oder Durchsetzung der eigenen Ziele

Die Kenntnis führungspsychologischer Grundlagen bei professioneller Anwendung